Martina Munz, SP-Nationalrätin, Kanton Schaffhausen.
Brücken bilden auf Strassen und Schienen eine sichere Verbindung. Die Schweiz ist ein klassisches Brückenland. Das Schienennetz mit mehr als 8200 Brücken gleichzeitig auch ein Archiv der Brückenbaukunst. Brückenbau wird als Königsdisziplin der Ingenieurskunst bezeichnet. Brückenbau ist auch in der Politik eine Königsdisziplin. Politisch werden zurzeit aber keine Brücken gebaut, sondern Gräben gegraben. Genügt der Röstigraben nicht, braucht es jetzt auch noch einen Stadt-Land-Graben? Sind Freiheitstrychler, die nur ihre eigene Freiheit vor Augen haben und damit die Freiheit der anderen gefährden, nicht spaltend genug?
Die politische und klimatische Wetterlage ist Besorgnis erregend. Brückenbauen für die Zukunft wäre jetzt in Bern wichtig, denn alle wünschen sich den normalen Alltag zurück.
Dividenden werden heute mit weniger Steuern belastet als Arbeitseinkommen. Das ist ungerecht. Wer arbeitet, um zu leben sollte nicht höher besteuert werden als Personen, die ihr Vermögen „arbeiten“ lassen.
Oft schon haben wir einen kühlen, regnerischen Sommer erlebt. Doch dieses Jahr war es nicht nur regnerisch, es schüttete ständig wie aus Kübeln. Starkregen folgte auf Starkregen. Das Chläggi geriet schweizweit in die Schlagzeilen: «Hochwasser-Schock in Schleitheim».
Bei zwei persönlichen Vorstössen war ich erfolgreich. Das Postulat «Stopp der Verschotterung von Grünflächen» will Grünraum im urbanen Raum für die Biodiversität fördern und grässliche Schottergärten verhindern. Die Motion «ETH zum weltweit führenden Nachhaltigkeitsnetzwerk mit Best-Practice-Anwendungen entwickeln» zwingt die ETH im Bereich der Nachhaltigkeit, eine internationale Vorbildfunktion zu übernehmen.
Endlich kommt Licht in die Politikfinanzierung obwohl viele Ständeratsmitglieder sich bis zuletzt gewehrt haben. Bei der AHV hingegen, droht ein Scherbenhaufen.
Beschimpfungen, Vandalismus und Bedrohungen, selten war die Stimmung während einem Abstimmungskampf so aufgeladen. Verroht unsere politische Kultur?
In nur
einer Generation sind zwei Drittel der Insekten verschwunden. Pestizide töten
nicht nur die Schädlinge, sie wirken auf alle Bodenlebewesen. In Schaffhauser
Bächen und kleinen Oberflächengewässern hat es im Durchschnitt 34 Wirkstoffe.
Dieser Pestizidcocktail ist langfristig tödlich für alle Kleinlebewesen und schadet
auch unserer Gesundheit.
Ausgerechnet in der Schweiz, das Wasserschloss Europas, trinken eine Million Menschen Wasser, das über den Grenzwerten belastet ist. Der Pestizideinsatz ist in unserem Land so hoch wie in keinem anderen ausser Holland.
- Interpellation, 04.05.2021: Weidezäune als tödliche Falle
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20213511
- Interpellation, 04.05.2021: SIA-Norm und Effizienz-Label für Rechenzentren und Serverräume
https://www.parlament.ch/de/ratsbetrieb/suche-curia-vista/geschaeft?AffairId=20213534